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Mensch sein ist vor allem die Hauptsache

Gedanken einer Revolutionärin, marixklassiker 7

Erschienen am 03.02.2023, Auflage: 3/2023
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737410908
Sprache: Deutsch
Umfang: 192 S.
Format (T/L/B): 2 x 20.5 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Rosa Luxemburg ist eine der außergewöhnlichsten Frauen der politischen Geschichte Deutschlands. Der Sozialismus, den sie meint, ist Humanismus, Demokratie und Freiheit - das schreibt sie nicht zuletzt Lenin ins Stammbuch. Für ihr entschiedenes Eintreten gegen den Militarismus geht sie jahrelang ins Gefängnis. Sie tritt ein für unbedingte Gewaltlosigkeit im Kampf für eine solidarische Gesellschaft und wird schließlich brutal ermordet. Durch den promovierten Theologen und Philosophen Bruno Kern mit kenntnisreichen Einführungen und Kommentaren versehen, versammelt dieser Band die wichtigsten theoretischen Schriften und Texte Rosa Luxemburgs, von ihren kritischen Abrechnungen mit Trotzki, Lenin und den Bolschewiki, über Auszüge aus ihren - vor allem im Gefängnis verfassten - Briefen bis hin zu ihrer großartigen Verteidigungsrede vor der Frankfurter Strafkammer. Es wird das lebendige Bild einer facettenreichen Persönlichkeit gezeichnet, deren Mitfühlen mit allem Lebendigen an einen unstillbaren Lebenshunger gekoppelt war.

Autorenportrait

Rosa Luxemburg (1871-1919) entstammte dem polnischen jüdischen Bildungsbürgertum. Im Schweizer Exil promovierte sie in Wirtschaftswissenschaften, ging nach Berlin und wurde bald zur zentralen Figur des linken Flügels der Sozialdemokratie.

Leseprobe

Wir sind der Auffassung, dass Kriege nur dann und nur so lange geführt werden können, als die arbeitende Masse sie entweder begeistert mitmacht, weil sie sie für eine gerechte und notwendige Sache hält, oder wenigstens duldend erträgt. Wenn hingegen die große Mehrheit des werktätigen Volkes zu der Überzeugung gelangt - und in ihr diese Überzeugung, dieses Bewusstsein zu wecken, ist gerade die Aufgabe, die wir Sozialdemokraten uns stellen - wenn, sage ich, die Mehrheit des Volkes zu der Überzeugung gelangt, dass Kriege eine barbarische, tief unsittliche, reaktionäre und volksfeindliche Erscheinung sind, dann sind Kriege unmöglich geworden und mag zunächst der Soldat noch den Befehlen der Obrigkeit Gehorsam leisten! Nach der Auffassung des Staatsanwalts ist die Armee die kriegführende Partei, nach unserer Auffassung ist es das gesamte Volk. Dieses hat zu entscheiden, ob Kriege zustande kommen oder nicht; bei der Masse der arbeitenden Männer und Frauen, alten und jungen, liegt die Entscheidung über das Sein oder Nichtsein des heutigen Militarismus - nicht bei dem kleinen Teilchen dieses Volkes, der im sogenannten Rock des Königs steckt.